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Ich hatte in letzter Zeit immer mal wieder mit der Angst zu tun. Ich machte mir viele Gedanken übers Sterben und über den Tod. Tagtäglich sterben Menschen – von jetzt auf gleich sind sie nicht mehr da. Wohin gehen sie? Sind sie bereit zum Sterben? Was passiert in dem Moment, wenn man stirbt? Was ist mit den Menschen, die nun trauern?
Tod ist etwas schreckliches, nicht wahr? Aber ein Prediger hat mich eines anderen belehrt:
Sehe den Moment des Sterbens als ein Geschenk Gottes! Denn wenn du nicht sterben würdest, hättest du nicht die Möglichkeit, bei Gott zu wohnen. In einer Welt, in der alles perfekt ist, in der es all das Böse und Ungerechte nicht gibt. Eine Welt, in der nur Freude, Friede, Liebe und Geborgenheit herrscht. In der niemand verfeindet ist, in der es keine Krankheit gibt. In der es keine Sorgen, Probleme und Stress gibt. Schau dir doch mal auf Instagram einige schöne Travel- und Naturepages an. Die Bilder sind doch atemberaubend schön, nicht wahr? Glaubst du mir nicht, dass es all das im Himmel gibt, nur 1 Trillionen mal schöner? Woher ich das weiß? Von der Bibel. Und die Bibel lügt nicht, das hat sie noch nie getan. Es gibt nur einen einzigen Weg, in diese perfekte Welt zu gelangen, und das ist der Tod. Anders kommst du da nicht hin, egal ob mit einem Raumschiff oder einer Rakete oder sonst was.
Vor kurzem war ich auf dem Friedhof, um das Grab meiner Uroma (ich hatte sie leider kaum gekannt) zu besuchen, als ein junger Mann (er war Amerikaner) auf mich zu kam. Er wollte wissen, ob es okay wäre, wenn er mir eine Fragen stellte. Klar war das okay. „Wohin wirst du gehen, wenn du stirbst?“ In den Himmel, wohin sonst. „Glaubst du, dass du ein guter Mensch bist?“ Nein, das bin ich nicht. Aber Jesus vergibt mir, wenn ich Dinge mache, die falsch sind. Der Typ war erstaunt. „Glaubst du an Gott?“ Das tue ich. Und darüber hat er sich wirklich extrem gefreut, dass habe ich ihm angesehen und daran konnte ich dann auch erkennen, dass er ebenfalls an Jesus glaubt. Man trifft ja nicht alle Tage „zufällig“ einen anderen Christen, der tatsächlich an Jesus glaubt. Dann sprachen wir über den Tod, über das Sterben und über das, was nach dem Tod kommt. „Viele Menschen machen sich keine Gedanken darüber, was nach dem Tod passiert“, sagte er. „Sie haben Angst davor und vermeiden deshalb, darüber nachzudenken. Dabei ist es wirklich ernst. Wir wissen nie, wann wir sterben. Und was dann? Deshalb gehe ich gerne auf Menschen zu und stelle ihnen ganz direkt die Frage – ‚Wohin wirst du gehen, wenn du stirbst?‘ Und leider antworten nicht immer alle so wie du. Aber es freut mich, wenn ich dann doch jemanden treffe, der mir mit hundertprozentiger Gewissheit antwortet.“
Also, wenn du dich bewusst für Jesus entschieden hast, wenn du dich für ein Leben für und mit Jesus entschieden hast, wenn du ihm folgst und wenn du nach seinem Willen lebst, dann steht dir nichts mehr im Weg. Der Himmel ist dir offen.
Wenn du also stirbst, kommst du an den sichersten Ort, der existiert. Wovor hast du also Angst? Und wenn man nachdenkt über den Moment des Sterbens… während des Sterbens spürst du keinen Schmerz. Es gibt keinen Grund Angst zu haben, denn ab der Sekunde, in der du gestorben bist, geht es für dich an den perfektesten Ort.
Außerdem entscheidet Gott, auf welche Art und Weise du stirbst und vor allem auch wann du stirbst. Gott liebt dich so sehr und er hat einen Plan für dich. Er kennt dich besser als du dich selbst, du kannst ihm vertrauen, denn er ist ein liebender Gott, der genau weiß, wie du bist und was du brauchst.
Nun, die Angst vorm Sterben konnten wir einigermaßen aus dem Weg räumen. Jetzt bleibt allerdings die Verlustangst. Angst, einen Menschen zu verlieren.
Es ist schon sehr hart, einen Menschen zu verlieren, weil dieser vielleicht nichts mehr mit dir zu tun haben will, weil eure Wege sich getrennt haben oder weil jemand von dir wegzieht. Aber was ist, wenn jemand Geliebtes für immer weggeht? Stirbt? Unsere Lieben auf diese Weise zu verlieren, das ist eine furchtbare, schreckliche Vorstellung, über die man gar nicht nachdenken will. Ich persönlich habe noch nie jemanden aus meinem engsten Kreis verloren, nicht mal jemanden von meinen Großeltern. Aber gerade deshalb habe ich auch große Angst davor. Denn ich weiß nicht, wie sich das anfühlt. Ich kann es mir bloß vorstellen, das ist alles. Ich habe Angst vor dem Schmerz. Ich bin mir sicher, dass einige von euch schon mal ein Familienmitglied, einen Freund, einen Verwandten oder Bekannten verloren hat. Und ihr werdet mir sagen, das Zeit die Wunden heilt. Das glaube ich, aber ich glaube auch, dass es sehr viele Menschen gibt, auf die das nicht zutrifft. Es gibt tausende von Menschen, die schon vor vielen, vielen Jahren eine geliebte Person verloren haben und es immer noch nicht verarbeiten konnten. Sie wissen nicht, wie sie mit dem Schmerz umgehen sollen. Auch wenn sie es nach außen hin nicht zeigen, innerlich kämpfen sie immer noch mit dem zerreißenden Schmerz. Viele betäuben diesen mit Alkohol, mit Drogen und was es da sonst noch alles gibt. Aber klar ist, das wissen wir alle, dass das nicht die richtige Lösung ist. Ich bin der Meinung, das in den allermeisten Fällen selbst eine Therapie nicht hilfreich ist.
Und dennoch gibt es Menschen, deren Wunden geheilt wurden. Woran liegt das? Nun, diese Menschen haben offensichtlich etwas, was all die anderen nicht haben. Und das ist die feste Überzeugung davon, dass sie die geliebte Person eines Tages wieder sehen werden. Außerdem ist Gott der allerbeste Therapeut, den es gibt und den es jemals geben wird. Ich glaube ganz fest daran, dass Gott gebrochene Herzen heilt, wenn man ihn darum bittet. Wenn ich daran denke, verschwindet die Verlustangst. Denn ich kann ganz sicher sein, dass Gott alles in seinen Händen hält und dass ich ihm blind vertrauen kann.
Wenn du morgen stirbst, bist du bereit?
Ich bin es.